Berufskleidung von Pflege-, Praxis- und Krankenhauspersonal wird besonders strapaziert, da sie stets sauber und keimfrei sein muss. Um absolute Hygiene zu gewährleisten, ist häufiges Waschen nötig. Stoff und Farbigkeit sollten jedoch nicht darunter leiden. Mit diesen Tipps bleibt Berufskleidung lange in einwandfreiem Zustand und darüber hinaus wird die Umwelt geschont.
Dass früher Ärzte, Pfleger und Co. ausschließlich weiße Berufskleidung trugen, lag vor allem daran, dass diese im Vergleich zu dunkler Kleidung auch bei hohen Temperaturen gewaschen werden konnte. Schädliche Bakterien und Erreger hatten so keine Chance. Auch heute noch tragen viele Ärzte und ihre Mitarbeiter Weiß, denn die positiven Assoziationen mit Reinheit und Zuverlässigkeit existieren nach wie vor. Immer beliebter werden jedoch auch farbige Kasacks, Schlupfhosen oder Shirts. Denn farbige Berufskleidung wirkt oft nicht nur bei den Mitarbeitern in Kliniken, Arztpraxen, bei Pflegediensten oder in Pflegeeinrichtungen, sondern auch auf Patienten und Heimbewohner freundlicher und lebendiger als das sterile Weiß.
Häufiges Waschen von Berufskleidung kann Fasern angreifen
Egal ob nun Grün, Blau oder klassisches Weiß, sämtliche Arbeitskleidung lässt sich heutzutage auch bei hohen Temperaturen einfach reinigen, denn das Material ist robust und pflegeleicht. In den meisten Fällen besteht das Gewebe aus einer Baumwoll-Polyester-Mischung, die bis zu 95 Grad gewaschen werden kann und somit auch hartnäckige Flecken entfernt werden. Arbeitskleidung muss mindestens zwei bis dreimal wöchentlich gewechselt werden, bei starker Verschmutzung oder Kontamination sofort.
Eine Herausforderung ist jedoch oft, dass die Farben mit der Zeit verblassen und das anfängliche weiche Tragegefühl einem kratzigen, harten weicht. Dies liegt vor allem an den Kalkablagerungen, die bei jeder Wäsche an der Kleidung haften bleiben. Zudem werden locker stehende Fasern beim Waschen plattgedrückt und verfestigen sich beim Trocknen auf der Wäscheleine. Dem wirken die in Waschmitteln enthaltenen Tenside (wasserenthärtende Substanzen) entgegen und sorgen dafür, dass das Wasser und damit auch die Fasern weicher werden.
Folgende Tipps helfen, trotz häufigen Tragens und Waschens, dass Kasacks, Schlupfhosen und andere medizinische Berufskleidung angenehm weich bleibt und über lange Zeit strahlend aussieht.
So pflegen Sie Berufskleidung richtig für eine lange Lebensdauer
- Um den Stoff zu schonen, sollte Berufskleidung immer auf links gewaschen werden.
- Da die Kleidungsstücke in der Waschlauge schwimmen können müssen, sollte die Maschine nie zu voll sein.
- Wird zu wenig Waschmittel verwendet, kann das Wasser nicht ausreichend enthärtet werden, was sich nach dem Trocknen in harter, steifer Wäsche auswirkt. Deshalb die Dosierungsempfehlung auf der Verpackung beachten und Dosierung der Waschtemperatur sowie der Füllmenge anpassen.
- Auch zu viel Waschmittel kann die Wäsche rau und starr werden lassen. Wenn die Waschmaschine nicht mehr alle Waschmittelreste vollständig herausspülen kann, bleiben diese auf der Kleidung zurück.
- Weiße Arbeitskleidung kann mit Vollwaschmittel gewaschen werden. Bei dunklen Stoffen empfiehlt sich dagegen ein Feinwaschmittel als Schutz vor Ausbleichen. In jedem Fall sollten helle und dunkle Kasacks und Schlupfhosen o.ä. immer getrennt voneinander gewaschen werden.
- Weichspüler darf in den meisten Fällen verwendet werden, sorgt aber häufig nur für einen feinen Duft. Nachhaltige, abbaubare Bio-Weichspüler auf Pflanzenöl-Basis helfen jedoch bei Baumwolle gegen eine Stumpfheit der Farben und ein zu starkes Austrocknen der Wollfasern.
- Flecken sollten idealerweise sofort entfernt werden, wobei die Chemiekeule nicht immer notwendig ist. Auch Hausmittel wie Gallseife oder Zitronensäure können Flecken erfolgreich bekämpfen. Für Regeneratfasern wie Viskose, Modal oder Tencel ist Zitronensäure jedoch nicht geeignet.
- Ist die Kleidung stark verschmutzt, sollte sie vor dem Waschen eingeweicht werden. Bei unempfindlichen weißen oder farbechten Textilien kann dies über Nacht in einer Waschmittellösung erfolgen.
- Soll die vom Arbeitgeber bzw. der Arbeitgeberin gestellte Kleidung mit industriellen oder desinfizierenden Waschverfahren gereinigt werden, muss dies von der Unternehmensleitung übernommen werden.
- Insbesondere Berufskleidung aus strapazierfähigen Zellulosefasern (Viskose, Modal, etc.) sollte direkt nach der Wäsche aus der Trommel genommen werden, um Farbveränderungen zu vermeiden und nicht zu heiß gebügelt werden (maximal 165 Grad).
- Nachhaltig und umweltfreundlich waschen, das geht mit Waschnüssen oder Kastanien, die als Waschmittelersatz Saponine, waschaktive Substanzen, enthalten.
- Der Schleudergang im Trockner ist zwar praktisch und kann die Kleidung weicher machen, muss aber eigentlich nicht sein. Trocknen auf dem Wäscheständer spart Strom und verhindert, dass Mikrofasern durch den elektrischen Trockner in die Umwelt abgegeben werden.
- Wie wir Wäsche trocknen entscheidet darüber, wie hart und steif sie danach ist. Wird sie in der Sonne, auf der Heizung oder auf der Leine getrocknet, fühlt sie sich tendenziell rauer an.
- Bei Unsicherheit, wie die Berufsbekleidung gewaschen werden darf, hilft ein Blick auf das Pflegeetikett des Kleidungsstücks.
Fazit
Berufskleidung in der Medizin und Pflege wird oft stark beansprucht und bedarf der richtigen Pflege, um Farbe und Fasern zu erhalten. Kasacks oder Schlupfhosen sind zwar vom Material her grundsätzlich robust und pflegeleicht, aber auch hier machen sich Fehler beim Waschen oder Trocknen bemerkbar. Die oben genannten Tipps helfen dabei, diese zu vermeiden und dass Berufskleidung lange tragfähig, sichtbar gepflegt und auf der Haut angenehm bleibt.